Games ist riesig: Die Menschheit spielt 3 Mrd. Stunden pro Woche.
Die ganze Menschheit auf dem Weg in eine einzige Spaß-Gesellschaft aus Computer- und Video-Spielern - das ist keine Utopie mehr. "Gaming und eSports sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen", erklärte Burkhard Leimbrock von der Streaming-Plattform twitch auf der DMEXCO 2018 in diesem Video. Denn 77 Prozent der Internet-Nutzer ab 14 Jahren schauen heute Filme, TV-Sendungen oder Videos als Stream im Internet. Auch Live-Streaming von eSports und anderen Trends wie Social Fooding und Social Outwork sind Trends, die insgesamt aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Die gesamte Menschheit spielt heute drei Milliarden Stunden mit ihren Video-Games und ähnlichen Unterhaltungs-Tools. Nicht im Jahr. Nicht im Monat. Sondern pro Woche.
Ein Mega-Markt mit ungeahnten Dimensionen. Alleine die Umsätze mit Computerspielen und den dazugehörenden Geräten haben jene in allen anderen Branchen der Unterhaltungsindustrie längst überflügelt. Die Musikindustrie schaffte 2017 einen weltweiten Umsatz von rund 17 Milliarden US-Dollar, die Filmindustrie kam immerhin und dank aller Blockbuster auf 40 Milliarden Dollar. Gleichzeitig lag der weltweite Umsatz der Games-Industrie bei 100 Milliarden Dollar.
Und was machst Du so? Ich bin Streamer!
Diese Welt bringt ihre eigenen Stars hervor. Streamer und eSport-Profis sind globale Stars mit riesigen Fan-Gemeinden, eigenen Merchandising-Produkten und professionellen Video-Studios. Gaming- und eSport-Stars zählen zu den wichtigsten Influencern. Weltweit.
Und wie wird man ein eSports Player?
Streamer hat sich mittlerweile zu einem eigenen Beruf entwickelt, von dem viele Branchen-Stars ganz gut und die Top-Profis sogar sehr gut leben können. Denn nicht nur hohe Preisgelder locken. Längste haben auch Marketing und Werbung die kultigen Profi-Gamer entdeckt. In den Videos und auf den verschiedenen Plattformen von Gaming- und eSports-Stars lassen sich alle möglichen Formen von Werbung und Produkt-Präsentationen einbauen, die ganz speziell auf die Werbekunden und ihre Zielgruppen abgestimmt sind. Führende Markenartikler und andere Branchen investieren massiv in maßgeschneiderte Kampagnen, welche in die Live-Events und die Videos der Stars integriert werden.
Zu den wichtigsten Marketing-Elementen auf den Video-Plattformen zählen aber auch Tools, die es den Fans erlauben, mit ihren Stars zu interagieren. Besonders gut lassen sich über Streams und Videos jungen Männer erreichen. Sie machen die größte Gruppe unter den Video-Konsumenten aus, kommen mit Werbung aber kaum noch in Kontakt, weil sie beispielsweise auf ihren elektronischen Geräten sämtliche Ad-Blocker aktiviert haben. Gamer, Influencer, Markenartikler und Werber entwickeln daher längst gemeinsame speziellen Marken- und Unternehmensauftritte.
Warum sehen Menschen anderen beim Spielen zu?
Wenn diese Stars eines der Games spielen oder ein Turnier austragen, schauen ihnen Fancrowds begeistert zu, verfolgen die Games bei Live-Events auf riesigen Leinwänden oder blicken gebannt auf die Live-Streams auf ihren elektronischen Devices. Undenkbar? Unmöglich? Eben nicht. Denn wie bei herkömmlichen Sportarten laufen solche Übertragungen auch bei Games und eSports ab. Profis beherrschen etwas besonders gut, fordern mit diesem speziellen Können andere Profis heraus, treten zu Wettkämpfen und Turnieren an, ermitteln den Besten der Besten, küren einen Weltmeister. Die Fans fiebern begeistert mit, identifizieren sich mit ihren Helden, tragen ihre T-Shirts oder Kappen, wollen den Stars nahe sein. Verfolgen das Leben und den Alltag der Streaming-Stars. Und sie tauschen sich mit anderen Fans aus, kommentieren das Geschehen in Chats und Foren auf den sozialen Medien. Es geht darum, gemeinsam Spaß zu haben und dieses Gemeinschaftserlebnis zu genießen und mit möglichst vielen anderen Menschen zu teilen.
Es gibt Streamer und Star-Kommentatoren
Wenn ein Games-Turnier oder ein anderer Stream besonders enthusiastisch und witzig kommentiert wird, dann begeistert das die Fans zusätzlich. So wie es im klassischen Fernsehen Kult-Moderatoren gibt, haben auch die Streamer ihre Stars. Sie kommentieren ihre eigenen oder die Auftritte ihrer Herausforderer, die Spielzüge anderer Stars. Wird ein Stream besonders cool kommentiert, sorgt das für einen zusätzlichen Zuschauerzustrom. Wichtig dabei: Der Kommentator muss möglichst authentisch wirken. Dann werden auch die Streams aus der Küche (Social Fooding), dem Fitness-Studio (Social Workout) oder dem Schmink-Zimmer - für all die sich die Profis der Szene längst eigene Video-Studios eingerichtet haben - zu (Live)-Video-Happenings mit großen Fan-Gemeinden.
Nicht mehr nur unbeteiligter Zuseher sein, sondern mittendrin im Geschehen. Keine unerreichbaren Film- und Video-Stars mehr anbeten, sondern dem Kommentator und dem Spieler virtuell am Schoß zu sitzen – das ist eSports.